Du planst ein DIY-Spielgerät für den Kindergarten, ein Schülerprojekt oder deine Einrichtung? Oder du möchtest in einem Eltern-Projekt ein bestehendes Spielgerät modernisieren oder erweitern? Dann solltest du die Sicherheitsanforderungen der DIN EN 1176 von Anfang an mitdenken – besonders bei den kritischen Kopf- und Halsfangstellen.

Mit unseren kostenlosen Prüfschablonen zum Selbst-Ausdrucken kannst du bereits während der Umsetzung prüfen, ob eure Arbeit die Norm-Anforderungen erfüllt. Einfach ausdrucken, ausschneiden und direkt am Spielgerät testen.

Warum ist das so wichtig? Als Spielplatzprüfer erleben wir leider immer wieder, dass in gut gemeinten DIY-Projekten Spielgeräte ohne Sachkenntnisse selbst gebaut werden – mit teuren Folgen. Nichts ist ärgerlicher als ein fertiges Spielgerät, das bei der professionellen Prüfung durchfällt, weil kritische Sicherheitsaspekte übersehen wurden. Die Konsequenzen: aufwändige Nachbesserungen, kostspielige Umbauten oder im schlimmsten Fall ein kompletter Rückbau des liebevoll erstellten Projekts. Unsere Prüfschablonen helfen bei der Vermeidung dieser Enttäuschungen und tragen dazu bei, dass dein DIY-Spielgerät den Sicherheitsstandards entspricht.

⚠️ HINWEIS:

Die Prüfschablonen und die hier gezeigten Prüfmethoden dienen lediglich als Orientierungshilfe. Sie können eine vollwertige Prüfung der Geräte oder Geräteteile durch einen Sachkundigen nicht ersetzen! Durch ihren normgerechten, richtigen Einsatz können aber spätere Problemstellen am Gerät vermieden werden, noch bevor sie entstehen.

In der Norm DIN EN 1176 gibt es noch weitere Maße und Feinheiten, die beachtet werden müssen, wenn Spielgeräte geändert oder neu gebaut werden.

Wir empfehlen daher immer das frühzeitige Hinzuziehen eines Sachkundigen – schon in der Planungsphase.

Ludimus Mitarbeiter kontrolliert die Befestigung eines Turnrings mit einem Prüfkörper auf Fingerfangstellen

Du brauchst eine professionelle Spielplatzprüfung?

Wir übernehmen das für euch in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Starnberg, Bad Tölz-Wolfratshausen, München, Miesbach, Rosenheim und darüber hinaus.

Inspektionstermin vereinbaren

Das benötigst du zum Erstellen der Prüfschablonen

Unsere Prüfschablonen zum Selbstausdrucken
einen DIN A4-Drucker
Klebestift, Flüssigkleber oder Klebestreifen
Schere oder Cutter-Messer
stabiles Trägermaterial (dazu eignet sich, je nach gewünschter Haltbarkeit und vorhandenem Werkzeug: dicke Graupappe, Pappkarton, dünne Mehrschichtplatte (z.B. Seekiefer oder Multiplex))
Die Schablonen dürfen sich beim Hochhalten nicht durchbiegen!
(bei Verwendung von Holzplatten: Stichsäge)

Vorschaubild für Prüfschablonen-PDF: lose verstreut liegende Papierblätter mit dem Inhalt des PDFs

Download PDF

Prüfschablonen ausschneiden und vorbereiten

Screenshot der Druckeinstellungen für die Prüfschablonen. Hervorgehoben: "Anpassen der Seitengröße: Keine"

1) Prüfschablonen ausdrucken (DIN A4)

⚠️ Wichtig:
Beim Drucken die Einstellung “Originalgröße” / “nicht skalieren” / “Anpassen der Seitengröße: Keine” / o.Ä. wählen, da die Maße sonst verkleinert werden und die Schablonen damit nicht mehr den Vorgaben aus der Norm entsprechen!

Eine beispielhafte Prüfschablone ausgeschnitten auf einer Holzplatte liegend, daneben eine Schere

2) Schablonen ausschneiden

Detailansicht, wie mit einem Klebestift der markierte Bereich auf einer der zweiteiligen Prüfschablonen mit Kleber bestrichen wird.

3) Die Schablonen D (großer Kopf) und die Prüfschablone für teilweise umschlossene und V-förmige Öffnungen müssen noch aus zwei Teilen zusammengesetzt werden:

Dazu Teil 1 auf der markierten Fläche mit Kleber bestreichen
und dann Teil 2 links und rechts passend bis an die gestrichelte Linie auf Teil 1 kleben.

Zusammengeklebte Prüfschablone für teilweise offene und V-förmige Öffnungen auf einem großen Stück Graupappe liegend

4) Die ausgeschnittenen Papierschablonen nun:

Entweder als Schablone auf ein stärkeres Trägermaterial (siehe oben) legen, dort nachzeichnen und dann ausschneiden.
Oder direkt auf das dickere Trägermaterial kleben und dann beides zusammen ausschneiden.

Wie verwende ich die Prüfschablonen normgerecht?

⚠️ An dieser Stelle nochmals der HINWEIS:

In der Norm DIN EN 1176 gibt es noch weitere Maße und Feinheiten, die beachtet werden müssen, wenn Spielgeräte geändert oder neu gebaut werden.

Wir empfehlen daher immer das frühzeitige Hinzuziehen eines Sachkundigen – schon in der Planungsphase.

Spielplatzprüfung?

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Vorgaben wie die, in der Norm beschrieben, Prüfkörper richtig anzuwenden sind, finden sich in der DIN EN 1176 im Anhang D: „Prüfverfahren für Fangstellen“. Prüfungen müssen in der ungünstigsten Lage durchgeführt werden bzw. in allen möglichen Eintrittswinkeln, um Probleme sicher feststellen zu können. Je nach Schablone und deren vorgesehenen Einsatzzweck sind andere Faktoren und Auswertungen zu berücksichtigen:

Vollständig umschlossene Öffnungen

Vollständig umschlossene Öffnungen sind zum Beispiel:

Fenster und Gucklöcher in einer Wand
Öffnungen zwischen zwei Leitersprossen
Öffnungen zwischen Plattformen und Anbauteilen wie Leitern, Wänden, …
Spalten zwischen Standpfosten und Wandsegment oder zwischen den einzelnen Latten von Wand- und Brüstungselementen
Maschenweiten eines Kletternetzes oder von Netzgeländern bei Hängebrücken o.Ä.

Detailaufnahme: Spielplatzprüfung mit dem Prüfkörper C zwischen der letzten Leitersprosse und einer Turmplattform. Prüfung nicht bestanden: Fangstelle für Kopf — Prüfkörper C passt durch, D aber nicht = ❌ Fangstelle für Kopf

Alle solche Öffnungen müssen:

So klein sein, dass Schablone E (kleiner Kopf) und C (Torso) deutlich nicht hindurchpassen.
Oder so groß sein, dass Schablone D (großer Kopf) locker hindurchpasst.
Nochmal anders ausgedrückt: Wenn C oder E durchpassen, muss auch D durchpassen!

Anwendung der Prüfschablonen C, D und E gemäß DIN EN 1176. 4 Grafiken zeigen, welche Situationen als bestandene Prüfung gelten und welche als nicht.

Teilweise umschlossene und V-förmige Öffnungen

Teilweise umschlossene und V-förmige Öffnungen können sein:

Überstehende Brüstungslatten
Nach oben offene Spalten zwischen Wandsegmenten oder Standpfosten und Anbauteilen wie Rutschen etc.
Der Klassiker schlechthin: Überstehende Staketen bei Zäunen!

Detailaufnahme: Prüfkörper für teilweise umschlossene und V-förmige Öffnungen hängt zwischen den Staketen eines Zauns. Prüfung nicht bestanden: Fangstelle für Kopf und Hals — ❌ Fangstelle für Kopf und Hals an einem Zaun

Durchführung der Prüfung:

Passt der Halsbereich der Prüfschablone in die Öffnung, darf diese nicht tiefer als 4,5 cm sein.
Hinweis: Der Halsbereich ist ebenfalls 4,5 cm breit.
Ist die Öffnung tiefer als 4,5 cm muss sie breiter als die Schulterbreite der Prüfschablone sein.

Prüfschablone für teilweise umschlossene und V-förmige Öffnungen gemäß DIN EN 1176 in der Anwendung. 4 Grafiken, die zeigen welche Konstelation als Bestanden udn welche als Durchgefallen gelten.

Weiterführendes

Allgemeine Informationen über Fangstellen und Prüfkörper
Weitere Einsatzzwecke der Schabonen:
- Für standortgebundene Fitnessgeräte im Freien nach DIN EN 16630, können die Prüfschablonen ebenfalls zur Kontrolle auf Fangstellen verwendet werden.
- Auch bei öffentlichen Parkouranlagen nach DIN EN 16899 können die Prüfschablonen E, C und die Schablone für teilweise umschlossene und V-förmige Öffnungen angewandt werden.