Die Robinie (auch Scheinakazie, Pseudoakazie oder Falsche Akazie genannt) stammt ursprünglich aus den südlichen Appalachen in Nordamerika. Sie kam im 17. Jahrhundert als Park- und Alleebaum nach Europa. 2020 wurde sie in Deutschland zum Baum des Jahres gekührt.Die ersten beiden deutschen Bäume wurden 1670 im Lustgarten des Berliner Stadtschlosses gepflanzt.

Einsatzgebiet Spielplatz
Robinienholz eignet sich wegen seiner technischen Eigenschaften und durch den natürlichen, krummen Wuchs besonders gut für Spielgeräte und andere Geräte, die dauerhaft im Freien stehen.
Robinienstämme können direkt, ohne zusätzliche Pfostenschuhe aus Stahl im Boden verankert bzw. einbetoniert werden. Stahlfüße bringen in diesem Kontext keine Vorteile, sondern wirken sich eher negativ auf Verschleiß und Wartungsaufwand, sowie Herstellungskosten aus.
Der selten gerade, meist verdrehte Wuchs der Stämme verleiht Spielgeräten ihren naturnahen, verspielten Charakter.


Resistenz und Beständigkeit
Robinie ist, mit Resistenzklasse 1-2 (dauerhaft bis sehr dauerhaft) nach EN 350-2, das witterungsbeständigste in Europa heimische Holz, noch vor Eiche und Edelkastanie. Das Holz ist sehr robust, biegsam, äußerst hart und schwer. Es hält daher auch hohen mechanischen Belastungen stand und ist in seinen technischen Eigenschaften sogar dem Eichenholz überlegen.
Robinienholz kann wegen seines hohen natürlichen Gerbsäureanteils ohne Imprägnierung oder anderen Holzschutz überall im Außenbereich eingesetzt werden, auch im direktem Erd- oder Wasserkontakt.
Auch gegen Schädlinge wie Pilze und Insekten weißt das Holz eine hohe Resistenz auf.
Bei Erdkontakt hält Robinienholz 15 – 30 Jahre, ohne Erdberührung spricht man sogar von 50 – 80 Jahren.
Rissbildung
Holz ist ein natürliches Material das Schrumpfung und Alterung unterliegt. Hierbei kann es besonders im ersten Jahr zu verstärkter Rissbildung kommen. Risse, vor allem bei senkrechten Elementen, sind gemäß DIN EN 1176 zulässig, und stellen kein erhöhtes Gefahrenpotential oder Fingerfangstellen dar, da sie sich nach innen verjüngen.
Fäulnisprozesse in Folge von Rissen sind auf Grund der hohen Resistenzklasse der Robinie nicht zu befürchten.
Statisch ergeben sich nur Probleme, wenn Risse ein Bauteil komplett spalten oder sich durch den Riss Schrauben aus dem Holz lösen.
Brandschutzfaktor
Robinienholz brennt durch seine hohe Dichte langsamer als andere Hölzer.
Die dichten und glatten Oberflächen lassen sich zudem nur schwer entzünden.
Technische Eigenschaften
Dauerhaftigkeit (EN 350-2) | 1 – 2 |
Gewicht frisch | 770 – 930 kg/m³ |
Gewicht lufttrocken | 660 – 790 kg/m³ |
Rohdichte lufttrocken | 0,72 – 0,85 g/cm³ |
Druckfestigkeit | 62 – 86 N/mm² |
Biegefestigkeit | 130 – 167 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) | 11.600 – 17.900 N/mm² |
Härte (Brinell) | 31 – 43 N/mm² |
Differentielles Schwindmaß (radial) | 0,20 – 0,26 % |
Differentielles Schwindmaß (tangential) | 0,32 – 0,38 % |
pH-Wert | ~ 4,23 |
Quellen und Referenzen
- Rug, Wolfgang und Eichbaum, Guido (2012): Untersuchungen zur Festigkeit von Robinienholz
- Baum des Jahres e.V. / Dr. Silvius Wodarz Stiftung (2020): Robinie (Robinia pseudoacacia) – Baum des Jahres 2020